Gruppe I
Geschichte
VOR
ILL
EÁ
1963 - 2049 | Die Phase vor der Epoche der Gründung Illeás war bestimmt durch gesellschaftliche und politische Turbulenzen, allen voran dem Dritten Weltkrieg. Der über zehn Jahre andauernde Dritte Weltkrieg entbrann infolge der Kuba-Krise 1963 und führte zur Zerstörung der Sowjetunion, aber auch zu einer wesentlichen Schwächung der USA, während Europa schwere Schäden davontrug. Infolge des Krieges wurde China im Laufe der Jahrzehnte zu einer der mächtigsten Großmächte und erlangte Kontrolle über große Teile Asiens, was aber auch zu Spannungen und Unabhängigkeitsbestrebungen führte. In Amerika zerfielen die Vereinten Staaten wiederum, in Kanada gründeten sich eigenständige Provinzen, während im Süden Nordamerikas zwischenzeitlich ein diktatorisches, aber instabiles, despotisches Regime an die Macht kam. Viele Menschen lebten in Armut.
DIE
ANFÄ
NGE
2049 - 2061 | Da der nordamerikanische Kontinent groß, zerstritten und arm war, während das Chinesische Reich dringend Ressourcen brauchte und über das damalig stärkste Militär verfügte, entschied es sich, die nordamerikanischen Staaten anzugreifen und zu besetzen. Der chinesische Angriff und der kurze, fruchtlose Widerstand Amerikas wird manchmal als Vierter Weltkrieg bezeichnet, da einige unabhängige Staaten die eine oder anderer Seite in Hoffnung auf Vorteile unterstützen. Die Phase der Besatzung und die Ausbeutung war nicht leicht für die Menschen Nordamerikas, weshalb die Widerstandsbewegung rund um den charismatischen Politiker Gregory Illeá und dessen Schwager Brenton Schreave anwuchs. Sie hatte 2061 Erfolg; das Königreich Illeá wurde ausgerufen. Durch innenpolitische Probleme gebeutelt zerbrach das Chinesische Reich ebenfalls bald, einige Jahre darauf wurde New Asia gegründet.
ÄRA
DER
ILLEÁS
2061 - 2073 | Nachdem Gregory Illeá das Königreich Illeá mit sich selbst als König ausgerufen hatte, führte er mit Unterstützung seines Schwagers Brenton Schreave das Kastensystem in Illeá ein, das dafür sorgen sollte, dass das sowohl politisch als auch wirtschaftlich instabile Land an Ordnung gewann, einen Zweck, den es bis heute erfüllt (so zumindest der offizielle Standpunkt). Während der Ära der Illeás herrschte Akzeptanz der Gesellschaftsform, da die Menschen sie als Verbesserung empfunden und es auf der ganzen Welt sehr viel schlimmere Lebensbedingungen und Instabilität gab - gleichberechtigte Gesellschaften waren de facto ausgestorben. Schon 2066 fand die erste Selection statt, bereits damals heftig medial inszeniert - für Damon Illeá. Allerdings blieb das Ehepaar kinderlos, Damons Geschwister sind jung gestorben, und als Damon selbst nur ein Jahr nach dem Tod seines Vaters 2073 verstarb, endete die Linie der Illeás.
SCHREAVE-ZEIT
2073 - heute | Da es keine Illeás mehr gab, erklärte sich der Bruder von Gregory Illeás Frau, Brenton Schreave, zum König und regierte fast zwanzig Jahre, bis er zugunsten seines Sohns, Brenton II, abdankte, welcher wiederum von seinem Sohn Porter im Jahr 2118 abgelöst wurde. Diese Zeit ist geprägt von der Festigung von Ordnung und wirtschaftlichem Aufschwung, sowohl in Illeá als auch in großen Teilen der restlichen Welt. Dazu gehört auch die Kastenordnung und die der Monarchie - während der späten Jahre des einundzwanzigsten und den frühren des zweiundzwanzigsten ist die Erinnerungen an Regierungsformen wie Republiken verblasst und Großmächte sich in der Regel dynastisch organisiert haben. Selbst die Deutsche Föderation ist trotz demokratischer Strukturen elitaristisch geprägt. Allerdings haben die ähnlichen Staatsformen internationale Beziehungen auch erleichtert.
DIE
REBE
LLEN
? - heute | Auch wenn, wie erwähnt, klassische demokratische Vorstellungen nicht mehr an der Tagesordnung stehen, gibt es in Illeá Widerstand gegen die aktuelle Herrschaftsform, in erster Linie dem Kastensystem. Die Intensität dieser Kritik ist unterschiedlich und innerhalb der Rebellenfraktion ist man sich uneins, inwieweit man die Gesellschaft umbauen möchte - Kastensystem abschaffen, ansonsten beim Status quo bleiben? Eine Form der Monarchie? Elitarismus? Republik? Zwar hat es schon immer Widerstand gegen das Kastensystem gegeben, er ist jedoch mit neuen Generationen und neuer, wirtschaftlicher Stabilität im Land gewachsen - Kasten, um die Ordnung aufreht zu erhalten, seien obsolet geworden. Details über die Rebellen sind in der Bevölkerung wenige bekannt - man sieht die Rebellen in der Regel in Anschlägen auf Regierungsinstitutionen, die in vielen Fällen auch Unbeteiligten das Leben kosten.
DER
ANSC
HLAG
2126 | Höhepunkt der Rebellenaktivität der vergangenen dreißig Jahre ist wohl zweifelsohne die Ermordung des inzwischen einundfünfzigjährigen Königs Porter Schreave und dessen ältesten Sohn und Thronfolger James beim Besuch im Hause der Gouverneurs von Hudson. Nach dem Attentat folgte ein Friedensvertrag mit New Asia (mit dem man halbherzig ein paar Raketen ausgetauscht hatte) und anschließend eine intensive Säuberungswelle, die viele rebellische Strukturen ausriss und infolge von der viele Beteiligte vor ein Erschießungskommando gestellt wurden. Richard Schreave wurde vollkommen unvorbereitet König, schaffte es aber, das damals von hockochenden Emotionen durchgeschüttelte Land unerwartet gut zu bändigen. Ein Jahr nach dem Anschlag fand eine hastig veranstaltete Selection mit einem anderen Altersfenster als üblich statt, um einerseits die Massen abzulenken, andererseits aber auch, um für Thronfolger zu sorgen.
JÜNG
ERE J
AHRE
2126 - heute | Wie schon erwähnt: Die Zeit nach dem Attentat auf König und Thronfolger war von Chaos und einer Art der Säuberungswelle bestimmt, allerdings haben sich rebellische Strukturen nicht vollständig ausrotten lassen. Nachdem es in den späten Zwanziger- und den Dreißiger-Jahren des zweiundzwanzigsten Jahrhunderts ruhig um die Rebellen geworden ist, sind sie während des vergangenen Jahrzehnts wieder erstarkt. Vor allem im Norden ist die Rebellenaktivität hoch, während es im Süden des Landes militärische Konflikte mit angrenzenden Kleinstaaten gibt und die Beziehungen zu New Asia inzwischen sehr angespannt sind. Trotzdem herrscht im Land eher eine grundlegende Nervosität als Panik, da man sich an die anhaltenden Konflikte mehr oder weniger gewöhnt hat und es wohl kaum jemandem so vorkommt, als wäre die aktuelle Gesellschaftsordnung nachhaltig in Gefahr.